Dienstag, 31. Juli 2012

Wie haben wir das nur runterbekommen?

Es ist eine kleine Ewigkeit her, dass ich selbst Pizza gemacht habe. Ich hab dann auch gleich erstmal den Teig versalzen, mir wurde eben beim Frühstück ganz schlecht und musste den ersten Bissen sofort wieder ausspucken. Wie haben wir das gestern nur runterbekommen? Gestern war's ja megalecker, mit einem heftigen Gemüseoverload und Hefeschmelz, der mir tatsächlich gelungen war. Aber im Lichte des neuen Tages schmeckt das einfach beschissen.
Immehin gab es zwei tolle Filme zu gucken: Zum einen Am Ende der Welt, der über die Antarktis-Kampagnen von Sea Shepherd berichtet, inkl.  - Achtung, liebe Stadtkinder - echter Wale und dramatischer Suchaktionen, als ein Schlauchboot in den weiten des antarktischen Meeres verloren geht, und sich sogar die Japaner, ihreszeichen quasi die Erzfeinde, an der Suche beteiligen.
Zum anderen war da Sharkwater, eine Dokumentation über Haie, ihre Wichtigkeit für die Meere, ihr Abschlachten durch die costaricanische Haiflossen-Mafia und wie Sea Shepherd wieder mitmischt. Von der Brutalität her ähnlich wie The Cove, nur eben nicht für Delphine sondern für Haie.

Ich wusste vorher schon, warum ich mich bei Sea Shepherd engagiere und nicht für Greenpeace, WWF oder "Rettet Bellos Park", und als die beiden Jungs, F. und C., haben mich ausgehorcht haben, wie eigentlich die Kirche zur Ausbeutung und Zerstörung des Meeres steht -  gar nicht, bzw. fällt als Kritik unter "Bewahrung der Schöpfung" - habe ich endgültig wieder neue Motivation bekommen.
Der Tagesplan für heute wurde kurzerhand umgeschmissen - auch weil ich erst um 2:00 im Bett war - und ich arbeite heute von hier aus, seh zu, dass ich meine Texte für morgen bis heute Mittag fertig durchgearbeitet habe, und setze mich dann endlich an meine Hausarbeit. Die soll Donnerstag endlich fertig sein, kann doch nicht sein, dass ich so lange dafür brauche. Außerdem muss ich an dem Kinderkonzept arbeiten und an den Bildern. So viele Ideen, so wenig Zeit.

Na denn man tau.


Montag, 30. Juli 2012

Liebster Blog Award




Sinn und Zweck dieses Awards ist es, Bloggerneulingen die Chance zu geben, sich bekannt zu machen.
Wenn du den Award erhalten hast:
1. Poste den Award auf deinem Blog.
2. Verlinke deinen Nominator – als kleines Dankeschön.
3. Gib den Award an fünf Blogger weiter, die weniger als 200 regelmäßige Leser haben und informiere sie hierüber in einem Kommentar oder per Mail.


1. Tadaa

2. An dieser Stelle: Danke, Pluto. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Also...zuallererst möchte ich meinen Eltern danken, die mich zur Schule geschickt haben, damit ich endlich auch nach der deutschen Rechtschreibung schreibe und nicht nur mein Fantasiedeutsch. Dann natürlich all den Kackbratzen, Vollpfosten und Soziallegasthenikern, die mir jeden Tag die Füße kraulen können, aber auch all jenen wundervollen Menschen, die mir das Leben ständig versüßen. Und zu guter Letzt: Leben! Danke, denn nur, weil du ständig deine Meinung änderst wie eine Superzicke auf PMS, habe ich überhaupt etwas, über das ich die Welt vollspammen kann!

3. Dann wollen wir mal. Pluto kann ich ja leider nicht noch mal verlinken, dabei ist sie eine der wenigen Blogs, die ich tatsächlich lese...

     Happy Schnitzel: Wenn ich in Blog-Lese-Laune bin, guck ich da grundsätzlich immer vorbei. Schöne Fotos, witzige Einträge (die Googleantworten sind immer wieder erheiternd)...was verlangt man mehr als Blogleserin? (Deutsch)

     Aus der Sockenschublade: Jedes Mal, wenn ich auf diesen Blog gehe, weil der RSS-Feed mir neue Einträge anzeigt und ich mich freue wie ein Schnitzel, wünschte ich, ich wäre auch nochmal 19. Mit allem, was vor mir liegt, mit einer ganz leeren Leinwand namens Zukunft. Reiseeindrücke wechseln sich ab mit kurzen, literarischen Texten zu zwischenmenschlichen Beziehungen  (jüngst einen zum Thema Polyamory) - in wundervoller Blog. (Deutscht)

    Open Minds Free Souls : Ein Fotoblog mit - guess what - Bildern, die aber durch die schlichte Alltäglichkeit das Leben wieder einfangen - zumindest für mich.

     Klara's Street: Noch ein Fotoblog. Klara erzählt mit Fotos aus ihrem Leben, mehr, als mancher mit Texten sagen könnte. (Englisch)

      Bookfessions: Vielleicht kein klassischer Blog in dem Sinne, auf der anderesn Seite gibt es auch Blogs, die ausschließlich aus Fotos bestehen. Und dieser Blog beschreibt auf wundervolle Weise die Macken aller Sorten von Buchsuchtis. Als ich ihn entdeckt hatte, verbrachte ich eine Woche damit, wirklich ALLE Posts zu lesen - und mich in einem großen Teil wiederzufinden. (Englisch)


So denn, meine Blogempfehlungsliste. Ich kann bei manchen nicht hundertprozentig beschwören, dass sie unter 200 Lesern sind, aber dafür liebe ich sie nicht weniger.

Have Fun

Freitag, 27. Juli 2012

Happy, pt. II, oder Sommerhappy

Vielleicht liegt es an der Sommerhitze, die sich seit Montag über die Stadt legt, und an diesem speziellen klebrig-schwitzigen Gefühl auf der Haut, das ich eigentlich recht ekelig finde, aber das zusammen mit dem Duft nach Kaffee und Sonnenmilch einen unbewusst immer in das Urlaubsgefühl andriften lässt und den Rest der Welt etwas erträglicher macht. Ich weiß, dass ich heute Abend nicht werde schlafen können, weil es viel zu warm ist, zu windstill, die Bettdecke im Bett ist zuviel, es gibt keinerlei abkühlung und vermutlich werde ich die halbe Nacht wach liegen.
Aber hey, hallo Sommer, schön, dass du dich auch mal wieder kurz blicken lässt. Du bist inzwischen wie ein Kind, das erwachsen geworden ist, in einer anderen Stadt wohnt, sein eigenes Leben lebt, und nur ab und zu mal bei seinen Eltern vorbeischneit, um den Kühlschrank zu inspizieren, sich eine Portion Liebe abholt und Vergötterung, und dann erstmal wieder verschwindet, sich ab und zu mal aus der Ferne meldet, bevor es zu den Wintermeetings auf die andere Seite der Erdkugel fliegt.
Aber du bist auch ein wenig wie jemand, der seinen Job, für den er eingestellt wurde, nicht mehr erfüllt, der nur noch vor dem Computer oder dem Tablet sitzt und grübelt und daddelt und surft und nur noch selten etwas zustande bringt, das man wirklich für ein Werk seinerseits halten kann, etwas, für das er nicht nur bejubelt sondern auch geschätzt und geliebt wird. Inzwischen, lieber Sommer, gibst du nur noch Mittelmaß ab. Mach mal Urlaub, richtig Urlaub, vielleicht hilft dir das aus der Sinnkrise, denn leider, Sommer, kannst du eben nicht wie jemand, der seinen Job, für den er eingestellt wurde, nicht mehr richtig erledigt, nicht einfach den Arbeitsplatz oder gleich den Beruf wechseln, denn du bist für den Job zugeschnitten und der Job auf dich. Gott, wie ich diese Job-Alllegorie hasse. Aber es ist nun mal so: wenn du das nicht machst, wer macht dann Sommer, Sommer?

Ich will aber gar nicht weiter meckern. Im Moment hast du nämlich eine Hochphase, und auch wenn jetzt schon wieder welche Meckern, dass du nächste Woche angeblich schon wieder verschwindest, und deine Vertretung Sommergewitter wohl die nächsten Grillparties sprengen wird, ich freue mich jedes Mal auf das Wiedersehen. Solltest du also nächste Woche tatsächlich schon wieder genug haben von uns allen, dann lass schnell wieder von dir hören, und lass nicht soviel Zeit verstreichen, bis es soweit ist, denn eigentlich machst du uns alle ziemlich glücklich!

Happy, pt.I, oder Bücherhappy

Hamburg-Ausbeute Ende Juni

Hamburg-Ausbeute Mitte Juli
Letztes Wochenende war ich wieder in Hamburg. Ich fuhr mit zwei Büchern hin, glaube ich, und kam mit acht oder neun zurück. Aber wie soll ich denn auch eine Chance haben, wenn ich gleich mit zwei neuen Büchern begrüßt werde? Von meinen letzten zwei Hamburgaufenthalten brachte ich neun neue Bücher mit. Immerhin bin ich, was das abarbeiten angeht, ganz gut. Gelesen bzw. angefangen sind bisher:
Craig Thompsen ... Habibi (100%)
John King ... The Football Factory (100%)
Nina Paer ... Wir haben keine Angst (100%)
Hans Fallada ... Jeder stirbt für sich allein (75%, ich brauchte eine Pause)
Sylvain ... Dieses Buch sollte es mir gestatten... (45%)

Bei Fallada komm ich einfach nicht weiter, und im Moment reizt mich wenig, das Buch zu beenden. Dafür fange ich jetzt meinen "Liebe" Themenblock an, und fülle eine Bildungslücke. Und für die Uni habe ich ja auch genug zu lesen. Aber ich freue mich so sehr, endlich Zeit zu haben, zu lesen, mich einfach auf den Balkon oder in den Park oder ein Café setzen zu können und einfach lesen zu können. Inhalieren ohne schlechtes Gewissen.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Catslady...?

Yesterday I was thinking about how I will end up. With cats? Not very likely, because while I was sitting in the train from a concert back home I began to smile wider. I won't end up as catlady. I'll be a booklady, always returning to the books which await her homecoming eagerly.

Samstag, 14. Juli 2012

Und wieder was gelernt...

...gestern war Konzert. Endlich mal wieder. Ich sollte mir einfach merken: Kind, auf Hardcore-Konzerten geht es dir grundsätzlich großartig!
Dieses Mal auf dem Band-Menü:
At Daggers Drawn
The River Card
Hunger
As We Were

Ich kannte drei von den Bands vorher nicht - grober Fehler meinerseit - und leider Gottes kann ich zwei Bands immer noch nicht zuordnen, aber ich denke, die Spielplan war quasi von unten nach oben. Hingegangen bin ich wegen At Daggers Drawn, nach Hause gegangen bin ich mit einem Shirt von Hunger. Die haben mich mega geflasht, und überhaupt war das Konzert unfassbar energiegeladen und intensiv, laut und schrammel, ein einziger Abriss von Gitarren, Bässen und Drums, von Emotionen, Schweiß und Blut. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wieviele Jungs sich auf die Menge geschmissen haben, wie ich Füße im Gesicht hattem Menschen auf mir gelandet sind und alle anderen Blessuren werden jetzt auch unter ferner liefen verbucht. Außer eine, aber dazu komme ich gleich.
Ich war gestern schon die ganze Zeit totmüde und habe mich kurz vorm Konzert nochmal hingelegt, vor allem, weil ich auch so unfassbare Kopfschmerzen hatte (siehe Video bei 0:10, so in etwa und das kurz vor einem Hardcorekonzert. Supa).



Blöder Fehler, denn ich war natürlich so fertig, dass ich kaum hochgekommen bin und beinahe zu Hause geblieben wäre, aber ich hatte mich schon lange auf das Konzert gefreut und bin einfach hin da, trotz Müdigkeit, trotz wummender Kopfschmerzen, die wohl auch daran Schuld waren, dass ich für einen 7-Minuten-Weg fast ne Halbe Stunde brauchte, weil ich mich in den ganzen gleichaussehenden Straßen in F'Hain zwischen Boxhagener und Warschauer, die alle mehr Cafés und Bars und Restaurants und Kneipen und Clubs zu beherbergen scheinen als Wohnungen, heillos verlaufen hatte. Angekommen bin ich trotzdem, trotz Google-Maps, trotz Regen, trotz allem und allen zum Trotz, war viel zu früh und habe mich, meinem unsozialen Genen hingebend, mit meinem Hooligan-Buch in die nächste Ecke verzogen.
Dann kam Nadja, und alles wurde witzig und das Konzert nicht nur wegen der Bands sondern auch wegen der Menschen dort großartig.. Dem Sänger von Hunger, Ryan, hab ich den Piratenhandschlag beigebracht, und obwohl ich eigentlich nur Wasser trinken wollte, hatte ich bei der Mitte Konzerts schon zwei große Buddeln Jever intus, und das war nur der Anfang vom Ende, das ich heute morgen zu spüren bekam. Kopfschmerzen waren wie weggeblasen, ich war begeistert. Nadja meinte schon während der Show, dass wir später wohl noch mit der einen Band weiterziehen, und ich soll gefälligst mitkommen; kein Köppibums, nicht müde und keine Uni mehr - die Sache ist geritzt. Nach der letzten Band mussten wir noch warten, ich bekam von nem Pfosten, der mir tierisch auf den Sack ging, ein Bier ausgegeben. Naja, eigentlich wollte er es, aber Ian von...einer von den Bands war grade da und meinte, er schreibt es auf die Bandliste, und - Zack - n halben Liter Bier umsonst bekommen. Vor dem Typen hat mich Nadja irgendwann netterweise gerettet, und Max, der Tresenschlampe spielen musste, hat uns den Rest Wodka-Wassermelone hingestellt, kein Getränk, sondern Wassermelonenwürfel mit Wodka drüber. Ich wollte nur einen probieren, aber irgendwie hab ich mich daran quasi sattgegessen. Ich hatte aber auch Hunger, verdammt. 
Irgendwann sind wir dann tatsächlich losgedackelt, aber dann doch nicht mit ner Band, sondern Randy hinterher, umsonst und gratis ins Cassio hinein zur Visions Party, irgendwas mit Indie und Rock und so. War mir grade herzlich egal, ich hatte schon wieder ein geschenktes Bier in der Hand, zwar Berliner Pils, aber nem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul, und ich hatte nur kurz dran genippt, als Randy mir schon erzählte, dass er statt Tonic Pur Gin Tonic bekommen hatte, und nachdem ich das für lecker befunden habe, haben kurzerhand die Getränke getauscht und wir waren beide glücklich. Wir haben im Keller geguckt, was lief, und irgendwie hatte ich auf einmal schon wieder ein Bier und n Pfeffi in der Hand. Ich schwöre, ich habe keine Ahnung, warum mir gestern die ganze Zeit Alkohol in die Hand gedrückt wurde, aber ich hatte mal wieder Bock auf Suff, und nicht mal was dafür bezahlen müssen, war auch toll und die Gesellschaft sowieso. Am Ende zeigte meine Alkoholbilanz 1.5l Bier an die ich mich erinnere, zwischendurch noch mehr Bier mal hier und da, einen Gin Tonic, Pfeffi und vor allem ungezählte knüppelharte Wodkamelonenwürfel, die vermutlich am meisten gezimmert haben und für meinen Dusel zwischendurch verantwortlich waren, aber wat solls. Besoffen Kicker spielen kann ich nur bis zu einem gewissen Pegel, alles was drüber ist, ist einfach peinlich, und gestern war ich drüber, was aber irgendwie keinen gestört hat. Dafür hat mir Mick, noch ein Bandtyp, die eine Stange derartig gegen den Hüftknochen geballert - ja, mit Absicht, er wollte zeigen wieviel Power er in den Lenden hat, dass es geblutet hat. Irgendwann gegen 5.00 haben wir uns dann überlegt, Richtung Heiabettchen zu wandern, gegen 6.00 lag ich in demselben und habe sage und schreibe vier Stunden geschlafen.

Und was habe ich gelernt?
Hardcorekonzert und Bier helfen gegen Kopfschmerzen und Bücher machen Menschen sexy


Sonntag, 8. Juli 2012

Zweiter Tag meines Abschiedes von Berlin

Nachdem der Schock von gestern Abend durch den Abstand der Nacht und wenige Stunden unruhigen Schlafes in graue Watte gepackt ist, kann ich mich wieder auf meine Todesliste konzentrieren.

Vor allem aber hilft der Gedanke an meinen Entschluss von Gestern. Ich gehe nach Hause. Am liebsten morgen schon, vermutlich aber erst Anfang nächsten Jahres. Berlin war ein Abenteuer. Ein Abenteuer, das sein musste, aber das doch nicht so verlaufen ist, wie geplant. Also wieder nach Hause, an die Elbe, ans Millerntor und an meine kleine Uni, an der ich mich immer viel wohler gefühlt habe als hier in der großen Fakultät, in der man als Mensch untergeht. Pluto hat gestern zudem erklärt, dass sie und ihr mann und ihr Keks ungefähr zur gleichen Zeit in den Norden zurückgehen. Wir sind für den nächsten Sommer am Meer verabredet.
Die Heimkehr wird nicht ohne Schwierigkeiten verlaufen, aber ich habe einen Plan. Mehr dazu in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten.

Ich habe für Berlin ein Abschiedsgeschenk geplant. Die Berlin Exile Serie. Ich will nicht mit dem Gefühl gehen, Berlin unrecht getan zu haben, und werde deshalb in den letzten Monaten meiner Zeit hier nochmal mit offenen Augen durch die Stadt gehen. Die ersten Texte, die ich im Kopf habe...nein, Berlin kommt da nicht gut weg. Deswegen suche ich nochmal die schönen Ecken.
Für mich habe ich auch ein Abschiedsgeschenk geplant. Ich werde die Tage bzw. nächste Woche zum Tattoowierer meiner Wahl gehen und mich nach dem Tattoo erkundigen. Das wird mein Andenken an Berlin. Ich hoffe das es klappt. Ich freu mich schon.


So. Auf geht's.
Hallo Berlin. Heute ist der zweite Tag unseres Abschieds.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Hörkatastrophen

Da ich im Moment wieder in einer literarischen Hochphase bin (vor allem Lesen, das Schreiben liegt noch halb verpennt im Bett), habe ich mir gestern eine Zeitung gekauft - über Bücher. Sie heißt auch tatsächlich so. Viele Rezensionen und Interviews...ich bin gespannt, ich bin noch nicht sehr weit. 

Der Zeitschrift war auch ein Hörbuch beigelegt. Nun bin ich kein großer Fan von Hörbüchern, weil ich mich dann dann wie an den Stuhl gebunden fühle. Ich kann nichts nebenher machen, weil ich mich ja auf die Geschichte konzentrieren muss. Und im Gegensatz zum eigenen Lesen wird nur ein Sinn - der Gehörsinn - in Anspruch genommen, während der tätigste Sinn - der Sehsinn - völlig außer Acht gelassen wird. Zudem haben die wichtigsten Werkzeuge des Menschen, oder zumindest meine wichtigsten Wekrzeuge - die Hände - nichts zu tun. Wenn man ein Buch in der Hand hat, die Hände als beansprucht werden, sind die Augen durchLesen beschäftigt. Keine Langeweile. Wenn aber meine beiden grundlegenden Sinne - Seh- und Tastsinn - nicht gereizt werden, bin ich schnell gelangweilt und werde unruhig. Lange Rede, kurzer Sinn: Hörbücher - nicht für mich, danke. 
Allerdings war just dieses Hörspiel aus der Zeitung ein Hamburgkrimi, er spielt sogar in meiner Gegend, und da ich heute eh ins Fitnessstudio wollte, dachte ich, ich probiere es mal aus. Im Fitnessstudio lasse ich meine Gedanken in der Regel treiben und schaue was passiert, nehme die gegenüberliegende Hauswand genauestens unter die Lupe, bis ich jeden Riss und jeden Dreckfleck auf den Fensterscheiben kenne, wechsle ab und zu das Gerät, meine Hände schwingen im Laufschritt oder halten mich auf der Beinpresse fest. Also kann ich auch mal ein Hörspielausprobieren, das in etwa die gleiche Laufzeit hat wie mein Training. Also rauf auf's Laufband, Stöpsel in die Ohren und ab auf den Fischmarkt.

Der Krimi heißt Phantom vom Fischmarkt (Anke Cibach) und grast auditiv jedes gottverdammte Klischee ab, das es über Norddeutsche gibt. Dass eine Person vielleicht so breit schnackt wie man es sich immer vorstellt, ist durchaus vertretbar. Aber dass quasi alle Menschen, die auf dem Fischmarkt arbeiten oder dort oder in der Kiezgegend ihren Lebensmittelpunkt haben, reden als wären sie grade einer Hamburg-Satire entsprungen, ist nicht nur völlig überzogen, sondern tut irgendwann auch in den Ohren weh. 
Das zur Vertonung. Zur Story ist fast ebensowenig zu sagen. Es gab bereits zwei Leichen auf dem Fischmarkt, die einzige Verbindung zwischen den beiden eine schwarze Zorro-Maske neben ihnen. Nach dem Eingangsgeplänkel und Einführung einiger Charaktere kommt der Killer zu Wort. Klingt alles ganz interessant, aber mal abwarten, wie sich der Plot entwickelt. Leider werden auch weiterhin unfassbar viele Hamburg-Klischees bedient, einige Handlungen sind einfach unrealistisch und zumindest für mich war nach knapp der Hälfte schon fast klar, dass es sich nicht um einen Killer, sondern eine Killerin handelte, verraten durch ein Gespräch der Polizistin mit einer Marktschreierin. 

Ich bin heilfroh, für diesen Schund keine müde Mark gelassen zu haben - was bei Hörbüchern allgemeint eher unwahrscheinlich ist... - denn es war einfach nur enttäuschend. Das beste im gesamten Hörspiel war der Spruch eines Marktschreiers: "Wir haben keine Kunden, wir haben Opfer."

Ich bin nach wie vor kein Hörbuchfan, und werde weiterhin Gedruckted dem Eingespielten vorziehen.

Montag, 2. Juli 2012

Currently working on... Pt. I

Durch ein Treffen letzten Donnerstag bin ich wieder sehr motiviert zu malen. Ist auch gleich ein Teil des "Unternehmen Herzgewitter", das ich zur Schmerzkompensation der gleichen Person ins Leben gerufen habe.
Was man leider nicht sieht, ist, dass die "Bröckchen" keine Bröckchen sondern Totenköpfe sind. Ich hoffe, das ich das auf der Leinwand besser hinbekomme.
Hier der Sketch:
Typischer Fall von "selber Schuld"
Alles zu spät
Herz tut weh
Und draußen darfst du nicht weinen

Ich baue mir ein Schloss
aus Seifenblasen und Farben
und übermale mein Grau