Donnerstag, 31. Mai 2012

Verpennt. Kacke.

Gestern gegen halb neun klingelt es an der Tür. Rami, von nebenan. Hatte ganz vergessen, dass wir zum Bier verabredet waren. Zum Glück hatte er noch eins, und kurz darauf saßen wir mit Bier/Schnaps und Kippen bei ihm in der Küche. Lange nicht mehr einen so tollen verquatschen Abend über alles und nichts gehabt. Besser: Nacht. Um halb vier habe ich endlich mal auf die Uhr geschielt. Scheiße. Um sechs klingelt doch mein Wecker. Seiner wohl um sieben. Also schnell verabschieden und rüber, gleich ins Bett. Nicht ohne vorher den Wecker auf acht zu stellen. Sofort einschlafen wie eine Tote. Und natürlich den Wecker nicht hören. 
Aufwachen. Fuck, halb elf. Vor zwei Stunden wollte ich in der Bibliothek sein. Na scheiße. Aufstehen, Schokoshake und Kaffee, duschen. Der Schreibtisch wird zur Bibliothek umgedacht, ran an den Speck. Oder die Texte. Sind ja ein paar. Nachher zu H&M, die Jeansjacke umtauschen. Hinterher zum Dealer und mit dekadenten Kaffee zum Seminar. Aber erst Texte.
Sonnenbrand tut immer noch weh. Eingecremt ist der Rücken schon, vielleicht nehme ich noch ein Schmerztablette. Kann man von Ibuprofen eigentlich abhängig werden? Ich wüsste nicht warum, gibt weder Endorphinrausch noch lustige Farben oder spaßige Tiere. Vielleicht mach ich was falsch. 


Mittwoch, 30. Mai 2012

Enjoying Summer

Und hier der Beweis:
Der fetteste Sonnenbrand seit locker 12 Jahren. Richtig autschn, aber das passiert, wenn man seine Rückfront beim Eincremen vergisst. Zum Glück gibt es erst nächste Woche wieder richtiges Park-Wetter, bis dahin ist der hoffentlich abgeklungen und vor allem braun geworden.

Dienstag, 22. Mai 2012

PG.Lost - Berlin

Sonntag war ich seit gefühlten Ewigkeiten auf einem Konzert. Ich hatte - natürlich mal wieder als letzte - mitbekommen, dass sich PG.Lost die Ehre gaben (ich sollte vielleicht entgegen meiner Abneigung häufiger meinen Facebookfeed checken) und nach langem Hinundherüberlegen bin ich dann doch nach Berghain in die Kantine gefahren.
12€ Eintritt, aber ich weiß noch, wie sehr ich mich Anfang 2011 geärgert habe, als ich nicht hingegangen bin. Ich war viel zu früh - wie immer - aber ich musste mir eh noch ein Ticket besorgen, und so kam es, dass ich fast eine Stunde lang im Konzertsaal saß und aufden Beginn des Konzertes wartete. Um die Zeit totzuschlagen habe ich mir ein T-Shirt gekauft, und darüber das Poster, das ich eigentlich unbedingt haben wollte, glatt vergessen. Naja, sie kommen ja bestimmt wieder.

Um 21:05 betraten Lost in Thought die Bühne, und ich muss sagen: gut gewählte Vorband. Werd ich mir noch häufiger anhören. Bei einem Song war ich, ich unmusikalischer, schmachtender Laie, tief beeindruckt vom Schlagzeuger, der sich in einem Tempo derartig austobte, dass mir beim Zusehen schon die Puste ausging. Und nein, es war nicht die obligatorische Beckenmaltretierung, sondern er hat die Schlagbude komplett bearbeitet. Nicht schlecht. Blöd, dass es keinen Merch gab.
Was mich wirklich, wirklich mega genervt hat waren die Menschen hinter mir. Ich stand relativ weit hinten, und hinter mir waren die Leute die ganze Zeit am quatschen, als hätten sie sich drei Jaher  nicht gesehen. Selbst wenn's so wäre, könnte man das Verpasste auch später bei nem Bier nachholen, und nicht mitten bei einem Post-Rock-Konzert, dass zwar lauter ist als Zimmerlautstärker, aber eben kein Hardcorekonzert, wo jeder Versuch, sich zu unterhalten, unweigerlich in einer Stimmbandentzündung endet. Gott, was war ich genervt.
Aber die Band war toll, und schon jetzt hatte es sich gelohnt, den inneren Schweinehund zu überwinden und sich unter Menschen zu wagen.

Um 22:15 kamen dann endlich die Jungs von PG.Lost. Wurde auch Zeit.
Ich weiß nicht, womit es losging, ich kann die Songs tlw. einfach nicht auseinander halten. Im Hintergrund lief die ganze Zeit ein Film, perfekt abgestimmt auf die Highlights der Songs. Manchmal wurden Geschichten erzählt, manchmal einfach nur Landschaftsbilder, und immer wieder lösten sich die FIlmstreifen in braune, Blubbernde Blasen auf. Sehr geil! Und meine beiden Lieblingssongs wurden auch gespielt, und damit ist ein Konzert sowieso schon immer um Grade besser.
Ich weiß nicht, ob es an der Hitze des Tages lag, an der Hitze des Saales, an meinem allgemeinen Unwohlsein dieser Tage oder tatsächlich an der Band, aber ich hatte - und das habe ich sonst beim Hören so nie - oft den Gedanken: "Ey, das nimmt ja gar kein Ende..." Nun hat Post-Rock die Eigenschaft von langen Songs ohne Gesang, und grade PG.Lost klingen dabei oft sphärisch und nicht mehr ganz mit der Welt verbunden. Das ist der Grund, warum ich sie so mag, aber ich habe gemerkt, dass es für mich auf einem Konzert nicht funktioniert. Als sie die Zugabe gespielt haben, hatte ich das Gefühl, ich würde gleich platzen und skandierte im Kopf die ganze Zeit "Kommt zum Ende. Bitte." Nicht weil sie schlecht waren, sondern weil ich nicht mehr konnte. Es war warm und eng und ich wollte nur noch raus, aber natürlich trotz allem nicht eine Sekunde vom Konzert verpassen. Als der Erste die Bühne verließ, bin ich quasi aus der Kantine geflüchtet. Endlich frische Luft, endlich Platz.

Ich mag PG.Lost nach wie vor. Aber auf ihre Konzerte werde ich wohl nicht mehr gehen, es passt für mich einfach nicht. Ich höre sie lieber zu Hause in Ruhe statt mit verschwitzten Menschen zusammengepfercht in einer Konzertlocation. Ich werde mir, wenn sich die Gelegenheit bietet, trotz allem Morne und This will Destroy You angucken, zwei weitere Bands aus diesem Genre, denn bei der Vorband war das Konzerterlebnis ein ganz anderes.

Ich  habe also eine neue Mission: herausfinden, ob Post-Rock-Konzerte meins sind - oder nicht.